Am 07. Januar 2021 veröffentlichte die Schüler Union Deutschlands eine Pressemitteilung, in der sie die Wiedereröffnung der Schulen fordert. Als Hauptgrund nennt sie, die „psychischen [und] biografischen Folgen der Schulschließungen für die Schülerinnen und Schüler […]“. Des Weiteren fordert sie „eine ganztägige Präsenz [der Lehrer] in der Schule.“
Wir, als Schüler Union Brandenburg, distanzieren uns von dieser Pressemitteilung. Die Pandemie zeigt uns besonders die Schwächen des Bildungssystems auf, so viel ist unumstritten. Langfristig muss ein tiefgreifender Wandel im brandenburgischen Bildungssystem im Hinblick auf die Digitalisierung stattfinden. Jedoch eine gesamtdeutsche Schulöffnung zu fordern, lässt unserer Meinung nach das Pandemiegeschehen nicht zu. Die Verbreitung des Virus und die damit einhergehenden gesundheitlichen Folgen, die die Schulöffnungen begünstigen würden, sind nicht absehbar und somit für uns nicht verhandelbar.
Gerade, weil mehr als die Hälfte unserer Lehrkräfte älter als 50 Jahre sind, um genau zu sein 56,8 % , sind wir uns bewusst, dass diese nicht nur ein höheres Risiko eines schweren Verlaufes einer Infektion haben sondern das wir sie auch nach der Pandemie brauchen, um Präsenzunterricht wieder möglich zu machen.
Eine besondere Priorität haben, unserer Meinung nach, die Abschlussklassen 2021. Das Abitur und die MSA-Prüfung stellen wichtige Meilensteine im Leben einer jeden Schülerin und jedes Schülers da und legen den Grundstein für das künftige Arbeitsleben. Das derzeit praktizierte, hybride Lernsystem stellt, in der momentanen Situation, in unseren Augen, den besten Kompromiss da. Sobald es das Pandemiegeschehen zu lässt, müssen wir die Abschlussjahrgänge wieder als erstes in den dauerhaften Präsenzunterricht schicken, um den im Home-Learning erarbeiteten Stoff zu festigen und zu ergänzen.
Darüber hinaus sind Schülerinnen und Schüler unter 14 Jahren von der Kontaktbeschränkung der Landesregierung ausgenommen und haben somit die Möglichkeit sich mit engen Freunden im privaten Raum zu treffen. Wir sehen diese Möglichkeit der sozialen Interaktion als weitaus hilfreicher, für die psychische Gesundheit der Kinder an, als die Grundschulen wieder zu öffnen.

Schüler Union Brandenburg: „Leben gegeneinander abwägen kann nicht d...